Startseite > Über uns > Academy > Whitepaper – Sleeve-Klischee oder klassisches Fotopolymer-Klischee?
Klebebänder werden im Flexodruck (Rotationsdruck-Verfahren) bedruckt. Hier gibt es zwei gängige Arten von Druckformen (Klischees), die auf den Druckformzylinder aufgebracht werden: Sleeve-Klischees oder die klassischen Fotopolymerklischees.
Ein Sleeve-Klischee (Sleeve = engl. Ärmel) ist eine nahtlose, durchgängige Druckform. Das Sleeve-Klischee wird mit Hilfe von Druckluft auf den Druckformzylinder aufgebracht. Der Druckformzylinder für Sleeve-Klischees ist mit kleinen Öffnungen versehen, durch die die Druckluft gepresst wird. Dadurch wird das ärmelförmige Sleeve-Klischee etwas ausgedehnt und kann über den Zylinder geschoben werden und ist dann nach Entfernen der Druckluftzufuhr fest montiert.
Ein Sleeve-Klischee besteht aus einem gummiartigen Material mit einer auf die Bedürfnisse bei der Klebebandbedruckung abgestimmten Shore-Härte. Die Druckdaten werden mittels Laser in das Sleeve-Klischee eingraviert. Bei Mehrfarbdrucken benötigt man ein Klischee je Druckfarbe.
Klassische Fotopolymerklischees sind flache, flexible Druckplatten aus Fotopolymer, die mit Hilfe eines speziellen doppelseitig klebenden Bandes auf den Druckformzylinder aufgeklebt werden. Bei der Montage dieser flexiblen Klischeeplatten auf den Druckformzylinder entsteht eine Nahtstelle, dort wo Anfang und Ende des Klischees aneinanderstoßen. Diese Nahtstelle nennt man auch Rapportnaht oder Ansatzstelle (nur zu sehen bei Negativdrucken oder Endlosdruckbildern).
Das Druckbild wird mittels eines Filmes unter Vakuum mit UV-Strahlen auf die Klischeeplatte bebildert. Durch anschließendes Auswaschen der Klischeeplatte bleiben die belichteten Elemente stehen und bilden das Druckbild (ähnlich wie bei einem Stempel). Bei mehrfarbigen Druckmotiven benötigt man pro Druckfarbe jeweils ein Klischee.
Sleeve-Klischees kommen speziell bei Endlosdruckbildern zum Einsatz, damit im Druckbild die Rapportnaht nicht zu sehen ist und eine durchgängige Optik erzielt wird.
Ein Endlosdruckbild ist immer gegeben bei Negativdrucken aber zum Teil auch bei Positivdrucken, wenn ein durchgängiges Druckmotiv – wie z.B. ein durchgehender Streifen – vorhanden ist. Auch bei mehrfarbigen Druckmotiven, bei denen verschiedene Formen ineinandergreifen, können mit Sleeve-Klischees noch exaktere und passgenauere Druckergebnisse erzielt werden.
Ebenfalls ist die Farbübertragung mittels Sleeve-Klischee noch etwas brillanter im Vergleich zu Fotopolymer-Klischees.
Alle üblichen Klebebandqualitäten können mit Sleeve-Klischees bedruckt werden (PVC-, PP-, Papier-, Filament- und Gewebebänder).
Auf den Bildern ist der Unterschied deutlich erkennbar:
Beispiel: Bedruckung mit Sleeve-Klischee bei Negativdruck (ohne Ansatzstelle)
Bedruckung mit klassischem Fotopolymer-Klischee bei Negativdruck (mit sichtbarer Ansatzstelle)
Negativdrucke sind fast vollflächig eingefärbte Bänder, bei denen das Schriftbild in der Grundfarbe des Bandes erscheint, z.B. weißes Schriftbild mit blauem Hintergrund wie oben abgebildet: Die Grundfarbe des Klebebandes ist weiß und der Aufdruck erfolgt in blau.
Bei einem Positivdruck wird die Schrift oder das Druckbild auf ein Klebeband aufgedruckt, z.B. blaue Schrift auf weißem Band wie unten abgebildet.
Positivdrucke mit unkomplizierten Druckbildern und Kleinaufträge können mit Fotopolymerklischees gedruckt werden. Sie garantieren eine hohe Flexibilität und Kosteneffizienz sowie eine gute Druckqualität.
Sleeve-Klischees sind angesagt bei Druckbildern, die im Negativ-Druck erstellt werden sowie bei Endlosdruckbildern für die nahtlose Optik ohne Ansatzstelle. Sie bieten höhere Qualität und Passgenauigkeit bei mehrfarbigen ineinandergreifenden Druckbildern.
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